Jahreszeitentisch

Ein Jahreszeitentisch ist Waldorfpädagogik für zu Hause: Der Jahreszeitentisch ist ein magischer Ort, den man mit Hingabe und Liebe zu einem ganz besonderen Ort in den eigenen vier Wänden gestalten kann. Im Sinne von Rudolf Steiners Waldorfpädagogik kann mit Hilfe des Jahreszeitentischs ein Stück Natur von draußen zu uns nach Hause gebracht werden. Er dient dazu, Kindern die Jahreszeiten mit ihren Besonderheiten besser begreifbar und bildhaft zu machen. Man kann auch sagen, dass der Jahreszeitentisch ein Instrument ist, mit dem der Jahresverlauf für die Betrachter bildhaft gemacht wird.

Ein Jahreszeitentisch kann in allen Größen und Formen geschaffen werden und kann den Ort, an dem er steht zu einem besonderen Platz im Haus oder der Wohnung machen. 

So gestaltest du den Jahreszeitentisch Frühling und Jahreszeitentisch Herbst.

Der richtige Platz für den Jahreszeitentisch

Welchen Platz du für deinen Jahreszeitentisch wählst, kann vollkommen unterschiedlich sein. Manche Jahreszeitentische werden auf eine breite Fensterbank drapiert, andere auf eine Kommode oder einen Beistelltisch. Je nachdem wie viel Platz du diesem Tisch schenkst, kann er üppig oder reduziert geschmückt und gestaltet werden. Je präsenter er bei euch im Raum einen Platz bekommt, desto mehr wird er von deinem Kind wahrgenommen und nimmt entsprechend auch mehr Raum in eurer Freizeit ein.

Dein Kind oder deine Kinder werden so den Tisch besser vor Augen haben und Jahreszeitengestände von überall her mitbringen. Genau das ist das Ziel – die Natur um sich herum bewusster wahrnehmen und die vier Jahreszeiten Frühling, Sommer, Herbst und Winter mit ihren Unterschieden zelebrieren.

Jahresfeste werden an keinem besseren Ort zelebriert und die Laune der Natur bekommt einen Platz, an der sie sich austoben kann.

Jahreszeitentisch im Frühling, Sommer, Herbst und Winter

Bevor ich auf die Materialien der Gestaltung eingehe, möchte ich hervorheben, dass der Jahreszeitentisch niemals starr und unveränderlich ist, sondern genau das Gegenteil. Es soll die Prozesse im Verlaufe eines Jahres verbildlichen und zeigen, dass die Natur lebt und sich verändert. Er sollte nicht als Dekorationselement gesehen werden, der wie ein Altar gestaltet wird. Vielmehr ist es ein Element, dass mit den Kindern erlebbar gestaltet werden soll – eine Auseinandersetzung mit den Jahreszeiten – Frühling, Sommer, Herbst und Winter – und den darin vorkommenden Festen.

Diese Materialien brauchst du

Grundlage für einen Jahreszeitentisch sind bunte Tücher aus Seide, Wolle oder Baumwolle. Wichtig finde ich, dass die Tücher aus Naturfasern sind und nicht aus Kunstfasern – schließlich dreht sich der Tisch um die Natur. Die Farben der Jahreszeitentücher spiegeln die Töne aus den verschiedenen Jahreszeiten wider.

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Dann können auf den Tisch alle typischen Dinge aus der Natur gelegt werden: Das können Steine, Blumen, Nüsse, Gehölze, Blätter, Muscheln, Beeren und vieles mehr sein - Alles was zu der Jahreszeit passt. Oftmals werden noch Figuren und Holztiere dekoriert, die den Tisch lebhafter aussehen lassen. Je nach persönlicher Weltanschauung und Glaubensausrichtung kann mit oder ohne Figuren und dafür mit Symbolen gearbeitet werden.Weiter unten findest du hierfür nochmal konkrete Beispiele.

Mit Filzstoffen oder Wachsplatten können Dinge verziert werden. So kann eine Jahreszeitenkerze mit Wachs verziert werden und Filzstoff zum Basteln von Figuren oder Landschaften ausgeschnitten werden. Mit Märchenwolle aus Naturtönen oder bunter Märchenwolle kann ein ganz besonderer Zauber auf den Tisch gebracht werden. Sie lässt sich nach Belieben Formen und Basteln.

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Wie entscheidet ihr euch für Deko?

Um der Fantasie der verschiedenen Familienmitglieder keine Grenzen zu setzen, kann man aber auch auf Figuren verzichten.

Eine gute Idee, den Tisch gemeinsam kreativ zu gestalten, ist, die Figuren selbst zu basteln und zu gestalten. So kann sich das Kind ganz unvoreingenommen mit Naturwesen auseinandersetzen. Materialien finden sich dafür im Wald und am Wegesrand – hier hat jeder einen anderen Blick und es kommen die unterschiedlichsten Gestalten dabei heraus. Nichts ist komisch oder falsch – höchstens außergewöhnlich und das ist genau das worum es geht – Individualität und den eigenen Gedanken freien Lauf lassen.

Jahresfeste wie beispielsweise Weihnachten, Ostern und Erntedank können dann besonders hervorgehoben werden. Die Adventszeit beispielsweise, mit dem Warten auf die Ankunft, kann sehr unterschiedlich dargestellt werden. Hier ist es wichtig, dass man authentisch bleibt und seine eigene Weltanschauung und Glaubensausrichtung bei der Gestaltung und Schaffung des Jahreszeitentisches mit berücksichtigt.

So dienen als Verbildlichung für die heilige Familie dann Sterne oder Lichter, die ab dem 1. Dezember jeden Tag ein Stückchen weiter gesetzt werden.

Der Jahresbeginn mit der Dreikönigszeit kann dann mit Farben aus weiß und königlichem blau versinnbildlicht werden. Wichtig ist, dass du für dich entscheidest, ob du auf dem Jahreszeitentisch „nur“ die Natur abbilden möchtest oder darüber hinaus auch Symbole und Bilder der Glaubensrichtungen mit einbeziehen willst.

Beispiel: Wie gestaltest du den Jahreszeitentisch im Frühling?

Der Waldorf Jahreszeitentisch "Frühling" ist frei nach deinen Vorstellungen und Ideen zu arrangieren. Dennoch wollen wir dir anhand ein paar Beispielen zeigen, wie du den Tisch für die jeweiligen Jahreszeiten einrichten kannst: Um einen Jahreszeitentisch im Frühling zu gestalten, nutzen wir die passenden Jahreszeitentücher, die nach der Farblogik der Waldorfpädagogik das Frühjahr verbildlichen: Pastelliges Gelb und ein zartes Rosa für die ersten Blüten zarter Pflänzchen, ein weiches und helles Grün für das sprießende Gras und die ersten Knospen des Blätterwerks. Diese zarten und frischen Farben symbolisieren den Frühling wunderbar. Auch in der Deko lieben wir diese sanften und lebendigen Farbtöne.

Als Naturmaterialien dienen frisch gepflückte Osterglöckchen und Tulpen, welche gerade so wunderbar blühen, und in unserem Beispiel Efeu als dauerhafte Pflanze, die sich auch gerne durch die Jahreszeiten trägt. Das halbgetrocknete Heu steht für das sprießende Gras, das die Böden in der Natur säumt. Du kannst aber auch ein Schälchen mit selbstgezüchteter Kresse oder Ostergras als Sinnbild der ersten sprießenden Frühjahrspflanzen in die Jahreszeitendeko einbauen. Mit Steinen kann blaue Märchenwolle als Flüsschen umrandet werden. Außerdem können wir typisches Obst und Gemüse vom Frühling mit auf den Tisch legen bis wir sie in der Küche verwenden: Bärlauch und Lauch wachsen wie verrückt, aber auch Möhren und Knollengemüse gibt es im Frühling noch aus der Lagerung.

Für die Details kannst du dir einiges einfallen lassen. Meine Kleinen haben zum Beispiel eine Sonne ausgemalt und aus Wollfilzplatten haben wir mal ein Vögelchen gebastelt, das sich jetzt wunderbar in den Jahreszeitentisch „Frühling“ einbauen ließ.

Auch hübsch ist das Dekomaterial von Grimm’s oder aus der Spielzeugkiste ein paar Holztiger Tierfiguren zu verwenden, zumindest so lange bis die Vögelchen wieder ausfliegen, um ein Teil der Spielwelt zu werden. Besonders beliebt sind auch die Ostheimer Figuren als Teil der Jahreszeitendekoration.

Beispiel: Herbst Jahreszeitentisch Dekoration

Das natürliche Farbspiel im Herbst ist einfach wunderbar! Deswegen wollen wir eben dieses einfangen auf unseren Jahreszeitentisch im Herbst. Wir drapieren Nüsse, Kastanien und Tannenzapfen auf goldenen und erdigen Jahreszeitentüchern als Naturmaterial. Moos, Laub und Zweige symbolisieren das abfallende und letzte Grün, das bald unter dem Mantel des Winters verschwindet. Auch hier können wir wunderbar mit Obst und Gemüse das Bild abrunden: Äpfel sowie Quitten, Trauben und Mais werden im Herbst geerntet.

Mit dem Igel, Reh und Fuchs von Holztiger haben wir in unserem Beispiel den Jahreszeitentisch abgerundet. Die Tierchen bereiten sich jetzt auf den Winter vor und finden einen Unterschlupf in der Erde und zwischen dem abgefallenen Laub. Die Farben des Herbst braun, orange und goldgelb ziehen sich so durch die komplette Ausstattung des Jahreszeitentisches.

Hier findest du noch einmal aufgelistet Anregungen, in welchen Monaten du welche Ereignisse schmücken kannst, beispielhaft mit dem christlichen Glauben:

  • Januar: Ankunft der Weisen aus dem Morgenland / Heilige 3 Könige / Sterndeuter
  • Februar: Mütterchen Tau und König Winter
  • März: Frühlingsanfang / Mutter Erde
  • April: Ostern
  • Mai: Pfingsten
  • Juni: Midsommer St. Johanni 
  • Juli: Sommer 
  • August: Sommer 
  • September: Erntedank 
  • Oktober: Herbstanfang / Michaelifest 
  • November: Laternenfest / St. Martin 
  • Dezember: Krippenspiel / Weihnachten

Passende Produkte findest du in der unserer Themenwelt. Hier kannst du Jahreszeitentisch Zubehör kaufen. Hast du auch Ideen für einen Jahreszeitentisch? Schreib uns ein Kommentar oder - besser noch - sende uns ein Bild deines Jahreszeitentisches über Instagram. Wir sind gespannt auf deine Ideen!

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