Blumen pressen mit Blumenpresse
Wie trocknet man Blätter und Blüten in Blätterpressen? Im Vergleich zum Blumentrocknen an der Luft, werden die Blumen in einer Blätterpresse flach gepresst und hinterlassen einen zweidimensionalen Abdruck. Durch den lichtgeschützten Trocknungsprozess in einer Blätterpresse kannst du Blumen pressen ohne Farbverlust. Die getrockneten Blumen können in einem Herbarium bewundert oder zum Basteln weiterverwendet werden.
Wie funktioniert eine Blumenpresse?
Eine Blumenpresse nutzt Druck, um Flüssigkeit aus Blättern und Blumen zu drücken und sie so wie sie liegen auszutrocknen. Dadurch entsteht die zweidimensionale Version, die zum Verzieren und Basteln genutzt werden kann.
Eine Blumenpresse besteht aus zwei gleich großen, stabilen Brettern und in der Regel vier Gewindeschrauben in jeder der vier Ecken und passende Flügelmuttern, die durch Eindrehen den Druck erzeugen.
So funktioniert das Pressen einwandfrei: Auf das unterste Brett einer Blumenpresse wird eine Einlegepappe und darauf Fließ- oder Löschpapier gelegt. Die Blume oder das Blatt wird dann mittig positioniert. Blüten sollten möglichst flach ausgelegt werden. Danach kommt wieder ein Blatt Papier und die Einlegepappe. Wenn du mehrere Blumen auf einmal auspressen möchtest, geht das mit einer Blumenpresse am besten. Einfach abwechselnd je eine Blume, Papier und Pappe schichten. Blüten und Blätter sollten immer einzeln getrocknet werden, da sie sonst zusammenkleben. Zum Schluss wird das zweite Holzbrett draufgelegt und mit den Flügelmuttern fixiert. Die werden so weit eingedreht, bis sie sich nicht mehr bewegen lassen.
Blumen- und Blätterpressen können selbst gebastelt werden und es gibt vielerlei Blumenpressen auf dem Markt zu kaufen. Die meisten Pressen bestehen aus Holzbrettern mit vier Gewindeschrauben. Die meisten werden mit passenden Pappeinlagen geliefert.
Es gibt auch Blumenpressen für unterwegs, welche viel kleiner und handlicher sind, allerdings auch nur für ganz kleine Blüten geeignet und meist der Druck durch einen umgebundenen Faden ausgeübt wird. Dadurch muss die Kraft von dem Anwender aufgebaut werden, was sich bei Kindern schwierig herausstellt.
Welche Blumen kann man nutzen?
Besonders schön sind bereits flache Blüten wie Gänseblümchen und Löwenzahn. Bei sehr großen Blumenkelchen wie von Rosen kann es sein, dass die Flüssigkeit nicht schnell genug heraustritt und die Blüte verdirbt. Bei solchen Blumen solltest du, wenn einzelne Blütenblätter auspressen.
Ansonsten eignen sich Korbblütler. Am besten presst man Blumen ohne Farbverlust, wenn man sie direkt oder kurz nach dem Pflücken presst. Blumenpflücken ist außerdem eine tolle Aktivität, die man zusammen in der Familie machen kann.
Beim Pflücken wilder Blumen solltest du darauf achten, dass du nicht mehr als eine Hand voll pro Blumensorte pflückst. Außerdem solltest du manche Blumenarten in Ruhe lassen, da sie vom Aussterben bedroht sind und daher unter Naturschutz stehen wie z.B. Schneeglöckchen, Osterglocke, Eisenhut, Arnika, die meisten Farne, alle Nelken und Enziane, Blaustern, Schachblumen, Schwertlilien, Küchenschellen, Krokusse und Tulpen.
Hier eine Liste von Blumen, die bedenkenlos gepflückt werden können und sich leicht pressen lassen:
- Löwenzahn
- Gänseblümchen
- Kornblumen
- Geranien
- Veilchen
- Stiefmütterchen
- Jasmin
- Schleierkraut
- Lavendel
- Mohnblüten
- Holunderblüten
- Mädchenauge
- Heidekraut
- Rittersporn
- Wilde Möhre
- Schmuckkörbchen
Trocknungsdauer - Wie lange pressen?
Generell brauchst du mit einer Blumenpresse im Schnitt 1- 3 Wochen, um Blumen und Blätter zu pressen. Die genaue Dauer ist aber sowohl abhängig von der Blume und der Sorgfalt beim Pressen.
Eine dicke Blüte braucht länger als ein dünnes Blumenblatt. Um den Prozess bei einer Blumenpresse zu beschleunigen, hilft wenn das Löschpapier zwischen den Blumen öfters ausgewechselt wird, da ein trockenes Papier besser die Feuchtigkeit aufsaugt. Doch Vorsicht: Je weiter fortgeschritten der Trocknungsprozess ist, desto zerbrechlicher sind die gepressten Blumen.
Spätestens nach drei Wochen sind alle Blumen vollkommen ausgepresst und vollständig konserviert, um weiterverarbeitet oder in ein Herbarium eingeklebt zu werden.
Welches Papier solltest du nutzen?
Mit einer Blumenpresse Blumen pressen geht so gut wie mit jedem saugfähigen Papier. Wichtig ist, dass es keine eigene Struktur hat, da sich diese auf der gepressten Blume oder Blatt. Es eignen sich also sowohl unbeschichtete Pappe, Lösch-, Drucker- oder älteres Zeitungspapier.
Geht auch ein Buch?
Blumenpressen geht theoretisch auch mit Büchern. Die Buchseiten müssen breit genug sein, damit auch breitere Blüten gut reinpassen. Alles, was du reinlegst, muss perfekt mittig platziert sein, damit die Buchfalz keine unschönen Falten erzeugt. Um sicher zu gehen, dass das Buch nicht mit unschönen Flecken ruiniert wird, solltest du ein paar Papiere mehr hineinlegen. Die gepressten Blüten sollten in einem Abstand von ein paar Seiten eingelegt werden. Zum Schluss muss das Ganze noch richtig beschwert werden, damit der notwendige Druck erzeugt wird, um die Flüssigkeit aus den Pflänzchen hinauszudrücken. Hierfür nimmst du am besten einen großen Stapel Bücher und platzierst das zu beschwerende Buch mittig darunter. Nachteil, zwischendurch das Papier wechseln erfordert immer einen Abbau des Buchstapels, der sonst auch mindestens zwei Wochen so herumsteht.
Eine Blumenpresse wurde extra für den Trocknungsvorgang konzipiert. Das einfache Einlegen der Blätter und Zuschrauben, macht den ganzen Prozess schnell und unkompliziert. Durch das sortierte Einlegen können du und deine Kinder zwischendurch leicht hineingucken und den Prozess inspizieren und das Löschpapier einfach austauschen. Außerdem kann eine Blumenpresse auch einfach hochgenommen und woanders hingebracht werden im Gegensatz zu dem Stapel Büchern.