Grüner Knopf – 10 Dinge, die du wissen solltest

Der Grüne Knopf wurde 2019 von der deutschen Bundesregierung eingeführt, um sich dem Thema Nachhaltigkeit in der Textilindustrie anzunehmen. Doch was verbirgt sich hinter dem neuen Öko-Siegel der Bundesregierung? Wird sich die Textilbranche dadurch nachhaltig verbessen? Gibt es auch Kritikpunkte?

Das Wichtigste in Kürze

Der Grüne Knopf zertifiziert selbst gesetzte Standards anhand von 46 Kritierien in einem Zwei-Stufen-Modell: Den Unternehmenskritierien und Produktkritierien. Aktuell zählt das Textilsiegel im Bio Bereich zu den weniger strengen Siegeln, ist aber ein positives Signal der deutschen Bundesregierung.

Das Versprechen:

  1. Der Grüne Knopf soll das erste staatliche Siegel für ökologisch und fair produzierte Kleidung in Deutschland sein.
  2. Es soll zu einer klaren Differenzierung von nachhaltig arbeitenden und konventionell arbeitenden Unternehmen in der Textilbranche beitragen. 
  3. Die klare Signalisation gegenüber den Kund*innen soll fairen Betrieben einen Wettbewerbsvorteil verschaffen und auf diese Weise Anreize setzten, sodass auch andere Unternehmen ihre Geschäftspraktiken in Richtung Nachhaltigkeit umstellen.


So bewertet der Grüne Knopf:

Um das Siegel „Grüner Knopf“ für sich zu beanspruchen müssen 46 Kriterien und Umweltstandards eingehalten werden.

Der Grüne Knopf besteht aus zwei Säulen: Den Unternehmenskriterien und den Produktkriterien. Erst nach Prüfung dieser beiden Bereiche, anhand der Kriterien ist eine Zertifizierung möglich.

Grüner Knopf auf Handfläche

Produktkriterien

Die produktbezogenen Kriterien werden auf Grundlage der durch das Unternehmen vorgelegten anerkannten und glaubwürdigen Siegel zu bestimmten Bereichen eingehalten. Hierzu gehören u.a. das GOTS Siegel und das IVN Best Siegel. Eine eigene Prüfung der Produktkriterien erfolgt nicht durch den Grünen Knopf.

Die Punkte unter der Lieferkette, welche beim Grünen Knopf berücksichtigt werden, sind:

  1. Rohstoffgewinnung und Faser- und Materialeinsatz
  2. Bleichen und Färben
  3. Zuschneiden und Nähen

Nicht eingeschlossen sind also die Garn- und Stoffherstellung, das Recycling so wie die chemische Aufrüstung.

Unternehmenskriterien

Die Unternehmen müssen sich in einer Grundsatzerklärung für ihr verantwortungsvolles Handeln erklären. Die Benennung und Analyse von Risiken der eigenen Geschäftstätigkeit müssen in Maßnahmen zur Reduzierung der Risiken umgesetzt werden. 

Außerdem sollten die Unternehmen bei der Auswahl ihrer Lieferant*innen die Bewertung von Menschenrechts- und Umweltrisiken mitberücksichtigen. Die Überprüfung der Unternehmenskriterien erfolgt durch den TÜV.

Was bringt das Siegel „Grüner Knopf“?

Der Grüne Knopf symbolisiert den Willen der Bundesregierung sich dem Thema „Nachhaltigkeit in der Textilindustrie“ anzunehmen und die Bedingungen verbessern zu wollen. Damit reagiert sie auf das wachsende Verbraucherbedürfnis nach mehr Transparenz und Fairness in der Textilindustrie. 

Aber: Es wird jedoch nur ein ganz kleiner Teil der Textilproduktion, nämlich die Endproduktion, geprüft. Andere Produktionsstufen wie „Faserproduktion/Baumwollanbau“ und „Weben und Spinnen“ werden nicht geprüft. 

Da sich das Siegel in großen Teilen auf bereits etablierte private Siegel wie GOTS und IVN Best verlässt – und diese weitaus umfangreicher prüfen und sehr strenge soziale und ökologische Kriterien formuliert haben, ist es womöglich nur ein weiteres Siegel im „Siegel-Dschungel“

Um von einem nachhaltigen Effekt zu sprechen, müsste die bisher geringe Zahl an Unternehmen, die bei der Initiative der Bundesregierung mitmachen, deutlich gesteigert werden. Erst wenn auch Unternehmen zertifiziert werden, die bisher konventionell arbeiten, trägt der Grüne Knopf zu einer nachhaltig positiven Entwicklung in der Textilbranche bei.

Ein weiterer Punkt der Kritik: Besonders in puncto soziale Anforderungen hängt der Grüne Knopf etwas lose am Faden. Die Prüfkriterien sind in diesen Punkten nur befriedigend. Besonders existenzsichernde Löhne sowie Vereinigungsfreiheit der Arbeiter*innen werden nicht aktiv gefördert und sind nur mit zertifiziert, wenn eines der Siegel, die das prüfen und auf deren Urteil dann der Grüne Knopf basiert, miteinschließen.

Grüner Knopf Etikett in Babybody

© Geschäftsstelle Grüner Knopf

Unser Urteil

Der Grüne Knopf ist für uns nicht das Siegel, auf das wir uns verlassen, wenn wir schadstofffreie Textilien aussuchen, welche möglichst nachhaltig und nach sozialen Standards gefertigt werden. Wir von littlegreenie.de sind stolz sagen zu können, dass alle unsere Lieferanten für Bio Babykleidung bereits mit dem nicht staatlichen, aber sehr strengen GOTS oder IVN Best Siegel, zertifiziert sind. Sie gehen damit einen Schritt voraus und zeigen auf, dass man faire Bekleidung für Kinder unter ökologischen und menschenwürdigen Bedingungen produzieren kann. 

Die Firma Engel Natur hat sich ebenfalls mit dem Siegel Grüner Knopf zertifizieren lassen. Dieses Engagement zeigt einmal mehr, wie die Firma Engel das Thema der nachhaltigen Textilverarbeitung konsequent vorantreibt.

Einen empfehlenswerten Artikel zum Thema "Grüner Knopf" findet ihr auch unter Nachhaltige-Deals.de


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