Babyparty - Sinn oder Unsinn?

Man müsste ja meinen, dass wir als Baby Online-Shop Betreiber dieses Thema gutheißen oder auch vermarkten, da es ja mehr Käufe generiert. Aber wir sind und bleiben in erster Linie eine Familie, Mütter und Tanten. So wie wir leben und woran wir glauben, so wollen wir ja unseren ökologischen Online-Shop auch weiterführen und auf ehrliche Weise hinter jedem Produkt und jeder „Strategie“ stehen.

Bei dem Thema Babyparty bzw. Baby Shower, wie das amerikanische Original heißt, sind meine Schwestern und ich uns einig: „Nicht unser Ding…“

Du fragst dich vielleicht, warum sind wir das Ganze so kritisch sehen. Anfangs möchten wir aber betonen, dass unsere Kritik keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit hat, noch wollen wir dich „bekehren“, falls du andere Ansichten zu dem Thema hast. 

Was ist eigentlich der Sinn einer Babyparty?

Was ist Sinn und Zweck hinter einer Babyparty? Auf einer Babyshower werden die Freund*innen und Vertrauten einer werdenden Mutter eingeladen. Diese Tradition, die aus Amerika stammt, feiert im Grunde die Schwangerschaft, zelebriert die Vorfreude und das baldige Mutterglück. Oft werden ein paar Spiele gespielt und es wird Kuchen gegessen.

Das klingt nett, schön und irgendwie lustig. Das mag in erster Linie auch so sein. Die werdende Mutter kann all die Menschen, die ihr am Herzen liegen nochmal vor der Geburt sehen und sich selbst hochleben lassen. Dabei geht es vor allem darum, die schwangere Frau zu feiern, was ein frauenpositiver Gedanke ist. Die Spiele lockern die Stimmung dabei auch noch auf. Auf den ersten Blick wirkt das Ganze also recht positiv.

Unsinn hinter dem Konzept

Das Hauptargument liegt ziemlich auf der Hand. Als nachhaltiges Unternehmen, welches Produkte verkauft, die gesund für Mensch und Umwelt sind, stehen wir übermäßigem Konsumverhalten generell kritisch gegenüber. Aber nicht nur der Konsum an sich ist ja das Problem, denn oft werden unnütze Dinge gekauft, die für das Kind keinen Nutzen haben oder die Eltern schon besitzen. Am Ende werden so nicht nur mehr Käufe, sondern auch mehr Müll generiert. Verschlimmert wird das sogar durch die Spielideen für die Babyparty. Billige Lätzchen bemalen, die am Ende die Eltern ihrem Kind eh nicht umbinden wollen, weil sie nun mal nicht nachweislich schadstofffrei sind und am Ende doch in der Tonne enden, ist nicht nur eine Verschwendung von Ressourcen: Meist werden diese Massenwaren auch günstig außerhalb von Europa unter fragwürdigen Arbeitsbedingungen produziert.

Außerdem besteht die Gefahr, dass bei einer Babyparty eine gesellschaftliche Konvention aufgedrückt wird, die die werdenden Eltern vielleicht gar nicht möchten: Typische Geschenke wie Windeltorten sind nicht sehr nachhaltig und zwingen den beschenkten Eltern konventionelle Windeln auf, egal ob sie eventuell mit Stoffwindeln oder windelfrei erziehen möchten. Aber auch Geschenke in Babyrosa und Babyblau gehen möglicherweise gegen den Erziehungsstil, den die Eltern bis dahin bestimmt schon entschlossen haben. Die typischen Babyparty Geschenke, die eigentlich nur gut gemeint waren, werden dann zu einem Problem.

Einer der größten Kritikpunkte an einer Babyparty für uns ist aber noch viel persönlicher: Es wird das Kind gefeiert, bevor es auf der Welt ist. Das ist zum einen nicht nur widersprüchlich, es ist auch gefährlich. Auch wenn es ein schlimmer Gedanke ist, den ich als Mutter nicht haben möchte, aber auch heutzutage können Kinder vor der Geburt sterben. Das ist leider ein Fakt, der für mich genauso grauenvoll zu schreiben ist, wie für dich zu lesen. Allerdings kann bis zur Geburt noch so viel schief gehen. Im schlimmsten Fall stehen die Hinterbliebenen dann mit noch mehr Erinnerungen dar. Da ich selbst Mutter bin, kann ich mir vorstellen, wie sich diese Last anfühlen muss.

Überblick, warum eine Babyparty nicht unkritisch ist:

  1. Konsumverhalten und Wegwerf-Mentalität wird durch unsinnige Spiele gefördert
  2. Doppelte oder unsinnige Geschenke
  3. Gefahr die Geburt vor der Geburt zu feiern

Alternativen zur modernen Baby Shower

Dass man die Mutter und das Kind feiert, steht für uns ja nicht in Zweifel. Solltest du das Bedürfnis verspüren für deine Schwester, Freundin, Cousine so eine Party zu organisieren, gibt es auch Möglichkeiten, die eigentlich viel älter und gebräuchlicher hier sind als der Trend aus Amerika. Zum Beispiel eine Pinkelparty, die nach der Geburt von Familienmitgliedern oder Freund*innen organisiert wird.

Die Eltern können durch Wunschlisten angeben, was ihnen wirklich noch fehlt. Oft zeigt sich das nämlich in den ersten Monaten. So können sie auch steuern, was sie wollen, je nach ihrem Erziehungsstil und den Bedürfnissen des jeweiligen Kindes. Stell dir vor, dass die Eltern ursprünglich windelfrei erziehen wollten, sich dann aber rausstellte, dass das Kind doch Windeln braucht, weil es anders nicht funktioniert. Plötzlich werden Stoffwindeln oder Einwegwindeln notwendig. Außerdem kann statt zwei kleinen Geschenken – einem vor der Geburt und einem Geschenk nach – direkt ein größeres, wertvolles Geschenk zur Geburt verschenkt werden. So wird die Party nicht nur zu einer schönen Zusammenkunft. Die Eltern werden auch entlastet und es wird auch kein unnötiges Problem erschaffen.

Und wie wäre es als Partyspiel mit einer Tombola für unterstützende Aufgaben statt günstige Lätzchen und Bodys zu bemalen? Einmal die Woche fertig gekochtes Essen vorbeibringen, die Wäsche waschen oder sich für das Hundeausführen anbieten? Genau solche Sachen können frischgebackene Eltern gut gebrauchen.

In jedem Fall: Statt nach witzigen oder unterhaltsamen Babyparty Geschenken zu suchen, empfehlen wir dir dich nach einem guten und in jedem Fall nützlichen Babygeschenk zur Geburt umzusehen.

Was sind deine Gedanken zur Babyparty? Sinn oder Unsinn? Oder bist du dieser Feier uneindeutig gegenüber eingestellt? Wir sind gespannt auf deine Meinung und freuen uns auch von werdenden Eltern zu hören.

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