Vorbereitung auf die Geburt

Wir geben dir Tipps wie du dich auf auf die Geburt vorbereiten kannst. Du bist schwanger und machst dir Gedanken, wie die Geburt wohl werden wird? Du fragst dich, wie du dich am besten auf die Geburt vorbereiten kannst? Wir haben hier aus unserer Sicht wichtige Dinge zum Thema Vorbereitung auf die Geburt gesammelt: Praktische Tipps zur Kliniktasche und wichtigen Telefonnummern, Tipps für die mentale Vorbereitung auf die Geburt und Ressourcen, wo du Impulse und Infos für eine selbstbestimmte, positive Geburtsvorbereitung findest. Es handelt sich dabei um Empfehlungen von Hebammen und Geburtsbegleiter*innen – und unsere eigenen Erfahrungen als Mütter.

Wenn du noch Ergänzungen oder weitere Tipps hast, freuen wir uns auf deine Nachricht oder deinen Kommentar. Wir wünschen dir alles Gute für die Geburt und eine zauberhafte Kennenlernzeit mit deinem Baby!

Praktische Vorbereitungen für die Geburt: Kliniktasche, Telefonnummern & Co

Grundsätzlich ist bei der Geburt die mentale und emotionale Vorbereitung die wichtigste. Dennoch gibt es natürlich ein paar ganz praktische Sachen, die du vorbereiten kannst. Das erste ist die Kliniktasche: Da Babys sich meist nicht an errechnete Geburtstermine halten, ist es sinnvoll, diese spätestens bis zur 36. Schwangerschaftswoche fertig zu packen und griffbereit zu haben, falls es schnell gehen muss. Hier findest du eine Checkliste, was alles in die Kliniktasche für die Geburt gehört.

Auch wichtige Telefonnummern im Zusammenhang mit der Geburt sollten du und dein*e Partner*in rechtzeitig griffbereit haben bzw. im Handy einspeichern. Dazu gehören die Nummern deiner Hebamme, der Geburtsklinik oder des Geburtshauses, ggf. Durchwahl des Kreißsaals, eines Taxi-Unternehmens und von wichtigen persönlichen Kontakten.

Außerdem ist es gut, wenn du zu diesem Zeitpunkt die Erstausstattung für dein Baby sowie die wichtigsten Sachen für das Wochenbett bereits zusammen hast. Was du fürs Wochenbett alles brauchst, haben wir ebenfalls in unserem Blog für dich zusammengefasst.

Mentale Vorbereitung auf die Geburt: Tipps von Hebammen

Die beste Vorbereitung auf die Geburt ist es, vorab die bestmöglichen Bedingungen zu schaffen, um selbstbestimmt und mit Vertrauen in den eigenen Körper zu entbinden. Dies ist natürlich keine Garantie für eine gute, komplikationslose Geburt – erhöht die Wahrscheinlichkeit jedoch, dass du das Geburtserlebnis positiv wahrnimmst. Wir haben dazu hier die wichtigsten Hebammen-Tipps für die Vorbereitung auf die Geburt gesammelt:

  1. Höre schon in der Schwangerschaft auf deinen Körper und entwickle Vertrauen in die Fähigkeiten deines Körpers: Nimm wahr, was sich in deinem Körper alles verändert und welche Signale dir dein Körper sendet. Und vor allem: Mach dir bewusst, was dein Körper alles schafft - ohne, dass du bewusst etwas dazu tust. Das hilft dir, auch während der Geburt darauf zu vertrauen, dass dein Körper in der Lage ist, dieses Kind auf die Welt zu bringen.
  2. Suche dir von Anfang an eine gute und vertrauensvolle Begleitung durch die Schwangerschaft: Dies kann eine Hebamme sein, der du vertraust und der du deine Fragen stellen kannst, eine Doula, die dich begleitet, oder auch ein*e Freund*in. So gehst du nicht alleine durch die Schwangerschaft und kannst alle Gedanken, Fragen und eventuelle Ängste mit jemandem teilen. 
  3. Überlege, wer dich in den Kreißsaal bzw. ins Geburtshaus begleitet: Dies kann dein*e Partner*in sein, kann aber auch ein*e gut*e Freund*in oder jemand anderes Vertrautes deiner Wahl sein. Idealerweise kannst du deine Begleiter*in auch in die Geburtsvorbereitung miteinbeziehen. Viele Geburtsvorbereitungskurse richten sich beispielsweise explizit auch an die Begleiter*innen. So lernen diese auch alles kennen, was wichtig ist, und können dich während der Geburt besser unterstützen.
  4. Wähle einen Entbindungsort, der deinen Vorstellungen entspricht und wo du ein gutes Gefühl hast: Die meisten Kliniken und Geburtshäuser haben Infoabende oder andere Termine zum Kennenlernen. Nutze diese und stelle auch (kritische) Fragen! Am Ende ist die Entscheidung immer ein Abwägen zwischen verschiedenen Faktoren: die Ruhe und vertraute Umgebung einer Hausgeburt bzw. in einem Geburtshaus auf der einen und die gute medizinische Versorgung in einer größeren Klinik auf der anderen Seite. Hier gibt es nicht die eine „richtige“ Wahl – nur du kannst entscheiden, was dir am wichtigsten ist.
  5. Eigne dir viel Wissen über den Prozess der Geburt an: Was passiert im Körper während der Geburt? Welche Phasen gibt es und wie kann ich Prozesse beeinflussen? Welche medizinischen Eingriffe gibt es und welchem Zweck dienen sie? Wissen ist Macht, das gilt auch für die Geburt. Je mehr du selbst weißt, desto aktiver kannst du die Geburt mitgestalten und informierte Entscheidungen treffen.
  6. Beschäftige dich bereits in der Schwangerschaft mit Entspannungstechniken: Entspannung ist während der Geburt gleichzeitig besonders schwer und besonders wichtig. Je eher du dich mit entsprechenden Techniken vertraut machst und diese übst, desto besser kannst du sie auch während der Geburt anwenden. Es gibt dabei unterschiedliche Konzepte: Atemübungen, Meditationsübungen, Schwangerschaftsyoga oder auch das so genannte Hypnobirthing, das mit Selbsthypnose arbeitet. Auch hier solltest du schauen, was dir persönlich am meisten liegt.
  7. Überlege, was dir persönlich wichtig ist und erstelle einen Geburtsplan: Dieser gleicht weniger einem Plan als einer Wunschliste: Was ist mir persönlich wichtig bei der Geburt? Was brauche ich dafür? Was ist mein Plan B (und Plan C und Plan D), wenn es nicht nach dem ersten Plan laufen sollte? Einen Geburtsplan solltest du gemeinsam mit deiner Hebamme und idealerweise auch gemeinsam mit deiner*m Kreißsaalbegleiter*in erstellen. Wichtig ist, dass dein Plan immer (mehrere!) Alternativen beinhaltet und du dir auch vorab Gedanken über mögliche Interventionen machst. So kannst du selbstbestimmt auch auf Unwägbarkeiten und Komplikationen reagieren.

Brauche ich einen Geburtsvorbereitungskurs?

Zunächst vorab: Ein Geburtsvorbereitungskurs ist keine Pflicht und auch keine Voraussetzung dafür, eine positive Geburtserfahrung zu haben. Im Idealfall bietet er dir aber vieles, was wir oben schon als wichtige Tipps genannt haben: detailliertes Wissen zum Ablauf der Geburt, das Erlernen von Entspannungstechniken und eine vertrauensvolle Begleitung durch die späteren Wochen der Schwangerschaft. Zudem kann es sehr schön sein, andere werdende Mütter kennenzulernen – bei uns halten einige Kontakte aus dem Geburtsvorbereitungskurs bereits seit Jahren.

Geburtsvorbereitungskurse werden in der Regel von Hebammen, Geburtskliniken, Geburtshäusern, Familienbildungsstätten, Gesundheitszentren o.ä. angeboten. Klassische Inhalte von Geburtsvorbereitungskursen sind:

  • Wissen über den Ablauf einer Geburt, Geburtspositionen sowie Möglichkeiten der Schmerzlinderung
  • Erlernen von Atemübungen und Entspannungstechniken
  • Wichtige Informationen für die Zeit nach der Geburt (Wochenbett, Stillzeit, Rückbildung)
    Darüber hinaus gibt es Kurse mit speziellen Schwerpunkten, z.B. Hypnobirthing oder Yoga.

Die Kosten für einen Geburtsvorbereitungskurs werden in der Regel von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Hierfür muss der Kurs in der Regel von einer Hebamme oder einer Physiotherapeutin geleitet werden. Am besten fragst du vorab bei deiner Krankenkasse nach. Viele Krankenkassen zahlen inzwischen auch die Kosten für eine Teilnahme der Partner*innen am Geburtsvorbereitungskurs.

Wichtig: Zu einem Geburtsvorbereitungskurs solltest du dich rechtzeitig anmelden (etwa bis zur 20. Schwangerschaftswoche), da diese nur in kleinen Gruppen stattfinden und schnell ausgebucht sind. Die meisten Geburtsvorbereitungskurse finden etwa in der 25. bis 30. Schwangerschaftswoche statt.


Birth Esteem: Die Kraft von positiven, selbstbestimmten Geburtserfahrungen

In den Medien und auch in so einigen Gesprächen im Freundes- oder Bekanntenkreis wird manchmal noch ein sehr negatives Bild von der Geburt gezeichnet. Ein Bild von schlimmen Schmerzen, wenig Selbstbestimmung und ein Bild von der Geburt als etwas, durch das man eben „durch muss“, wenn man ein Kind haben möchte. Dies führt unserer Erfahrung nach manchmal dazu, dass Schwangere Angst vor der Geburt bekommen oder sich vorab lieber gar nicht allzu viel mit dem Thema Geburt beschäftigen möchten. Dabei ist letzteres so wichtig!

Die gute Nachricht für werdende Eltern: Die Wichtigkeit von Selbstbestimmung während der Geburt und das Bewusstsein für die Kraft positiver Geburtserfahrungen bekommen zunehmend Raum sowohl in der öffentlichen Debatte als auch in der Geburtshilfe selbst. Die Berliner Hebamme Jana Friedrich ist eine derjenigen, die sich besonders dafür einsetzen. Sie hat dafür den Begriff „birth esteem“ geprägt: „birth“ = Geburt, „esteem“ = Wertschätzung, Achtung, Respekt. Wertschätzung des Akts der Geburt, Vertrauen in die eigene Fähigkeit zu gebären und Selbstbewusstsein, das durch eine positive Geburtserfahrung entsteht.

Hier findest du ihren inspirierenden TED Talk zum Thema birth esteem. Ihre Botschaft: Eine positiv erlebte, selbstbestimmte Geburt kann unheimlich bereichern und die Mutter stark machen – lasst uns die Bedingungen schaffen, dass dies für alle möglich ist. Wir finden: Eine unheimlich wichtige Debatte – und sehr bestärkend für alle, die sich gerade Gedanken um die bevorstehende Geburt machen!

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